In Sachen Geschwindigkeit ist das Team von Nina Kadisch gut unterwegs: „Unsere bewährten Systeme eröffnen uns einen einfachen ersten Marktzugang. Nach dem Deep-Learning-Prinzip trainierte Systeme haben wir auch bereits im Feldtest installiert. Wir wollen die Vereinzelung von Paketen, die Klassifizierung von Warensendungen oder die Leerbehältererkennung bei Sortierschalen verbessern.“ Doch das ist nur der erste Schritt, denn die so gefundenen Lösungen will das Team auf Standardlösungen übertragen und kundenspezifisch anpassen.
Sensoren zum Sammeln von Daten zu befähigen, eint alle 15 Startups bei SICK. Denn neben der unverzichtbaren Hardware benötigt Industrie 4.0 vor allem eins − Daten. Anwender sollen zukünftig ihre Sensordaten im Sinne von Industrie 4.0 besser nutzen können. Basis dafür sind die Lösungen für die Industrieautomation in Form von etablierten Serienprodukten, Systemen oder Services. Die Start-up-Initiativen erweitern diese Lösungen mit Mehrwert aus der Datenwelt, bearbeiten die Ideen von Industrie 4.0 mit der Kompetenz von SICK und bieten so wiederum Mehrwert für die Kunden aus der direkten Nutzung von Daten.
Als Reaktion auf die geforderte Geschwindigkeit, mit der diese Anforderungen umgesetzt werden sollen, müssen Strukturen und Denkweisen in der Arbeitsorganisation hochflexibel sein. So kann der Kurs sofort korrigiert werden, wenn neue Erkenntnisse Zielveränderungen erfordern: „Wir setzen in den Start-up-Initiativen auf die Gründermentalität der beteiligten Akteure und auf flache Hierarchien. Große Flexibilität ist notwendig, um die sogenannten Moving Targets zu erreichen, also die Ziele, die sich während der Projektlaufzeit verändern. Wissen wird durch offenen Austausch innerhalb der SICK-Welt weiterentwickelt, aber auch zusammen mit unseren Kunden. So wird Vernetzung in Wissen und Wissen in Innovation verwandelt“, fasst Dr. Kay Fürstenberg Mindset, Intention und Zielsetzung der Start-up-Organisation zusammen.
»DAS EXPERTENTEAM MUSS VERSUCHEN, MIT KONVENTIONELLEN ALGORITHMEN
EIN ERGEBNIS ZU ERZIELEN, DAS IN WIEDERHOLTEN PRAKTISCHEN TESTS LANGSAM OPTIMIERT
UND ZUR MARKTREIFE GEBRACHT WIRD.«
NINA KADISCH, TEAMMITGLIED DER START-UP-INITIATIVE „DEEP LEARNING / ANALYTICS“
Mut sowie visionäres Denken und Handeln zeichnen die Teams vor allem aus. Dabei nutzen sie die Stärken der bestehenden SICK-Organisation, die durch ihre langjährige Arbeit auf dem Gebiet der Sensorintelligenz die Entwicklung von Industrie 4.0 quasi mit vorbereitet hat. Nina Kadisch ist überzeugt: „Wir machen einfach großartige Sensoren – das ist unsere Herkunft und unsere Zukunft. Unsere Organisation verfügt über unschätzbares Know-how. Mit den Start-ups können wir das auch in neuen, beweglicheren Denk- und Arbeitsweisen gewinnbringend einsetzen.“ Am stärksten profitieren werden letztendlich die Kunden, davon zeugt bereits jetzt das große Interesse an den durch Deep Learning trainierten Sensoren. ///