Geschäftsbericht
AUTOMATISIERTE PROZESSE DRINNEN UND DRAUSSEN

SICK kann auf ein breites Technologieportfolio und auf Erfahrung in der Automatisierung von Maschinen und Fahrzeugen zurückgreifen. 
Von zellularen Fördersystemen und Palettenshuttles über frei navigierende, autonome Transportfahrzeuge bis hin zu Schmalgangstaplern, Hallenkranen und Sonderfahrzeugen reicht die Palette mobiler Materialflusslösungen innerhalb von Fabrikgebäuden. Aber auch Lösungen für Anwendungen unter freiem Himmel und wechselnde Witterungsbedingungen oder für mobile Anwendungen unter Tage sind keine neue Herausforderung für Sensoren von SICK; sie bewähren sich seit Langem in anspruchsvollen Applikationen in Häfen, Minen und vielen weiteren Anwendungsbereichen.
Im eigenen Outdoor Technology Center führt SICK seit Sommer 2018 Präsentationen, Produktschulungen und Abnahmetests für Kunden durch. Auf 3.500 m2 Outdoortestfläche decken sieben verschiedene Themenbereiche eine Vielzahl an Kundenanwendungen im Außenbereich ab, wie z. B. Schwaderkennung zur Verarbeitung von Ernte- und Mähgut bei landwirtschaftlichen Maschinen, Fahrerassistenzsysteme sowie umfassende Überwachung des Fahrzeugumfelds, um die Arbeitssicherheit auch im Außenbereich zu erhöhen. Die Ergebnisse aus dem Outdoor Technology Center in Buchholz werden mit Daten aus bereits bestehenden Teststationen vernetzt. So lässt sich ein umfassendes Szenario für Automatisierungslösungen im Outdooreinsatz abbilden. 

SICK betreibt neben dem Outdoor Technology Center in Buchholz bereits eine Testfläche zur Verkehrsüberwachung im schweizerischen Stans, eine Regenkammer am Standort Reute sowie eine Nebelkammer am Hauptsitz in Waldkirch. Auf dem Gelände des Outdoor Technology Centers testet SICK auch seine neuen Sensoren und Sensorsysteme, wie den weltweit ersten nach IEC 62998 zertifizierten Sicherheits-Laserscanner outdoorScan3, für den Einsatz in Außenanwendungen.
Fahrerlose Transportfahrzeuge gehören in vielen Fertigungshallen zum Alltag. Sie transportieren Lasten und sorgen für Nachschub am Band. Sie ermöglichen einen flexiblen und produktiven Materialfluss und stellen eine Schlüsseltechnologie für die Automatisierungskonzepte der Zukunft dar. Der Einsatz dieser Transportsysteme in einem gemeinsamen Arbeitsumfeld von Mensch und Maschine wird aber erst durch Sicherheits-Laserscanner möglich: Sie sichern diese Zusammenarbeit ab und sorgen für Personenschutz. Die Produktionskette ist jedoch oft nicht auf zusammenhängende Innenräume reduziert. Und mit dem outdoorScan3 können fahrerlose Transportsysteme jetzt auch Aufgaben im Außenbereich übernehmen – ganz ohne zusätzliche Schutzeinrichtung oder deutlich verlangsamte Geschwindigkeit. Damit schließt der outdoorScan3 eine wichtige Lücke in der Automatisierung industrieller Prozesse.
Der Außeneinsatz stellt Sicherheitssensorik vor größere Herausforderungen als der Einsatz im Innenbereich. In der Halle gibt es keine Beeinflussung durch Witterung und die Licht- und Temperaturverhältnisse verändern sich nicht so extrem. Draußen aber müssen Sensoren sensibel sein, wenn es gilt, schwache Signale zu detektieren, um Personen sicher zu erkennen. Gleichzeitig müssen die Sensoren Signale ignorieren, die sie bei ihrer Arbeit stören. Der outdoorScan3 meistert diese Herausforderungen sicher und ist im Temperaturbereich von –25 bis +50°C zuverlässig einsetzbar.
»TROTZ VERSCHIEDENER WETTEREINFLÜSSE KANN DER outdoorScan3 
 STATIONÄRE UND MOBILE ANWENDUNGEN OHNE ZUSÄTZLICHE SCHUTZEINRICHTUNGEN ABSICHERN.«
MICHAEL BADEJA, PRODUCT MANAGER MULTIDIMENSIONAL SENSORS, SICK
Die Erhöhung des Automatisierungsgrads industrieller Prozesse im Außenbereich, wie man sie bereits von Indoor-Industrieumgebungen kennt, ist mit dem outdoorScan3 endlich möglich. Denn trotz verschiedener Wettereinflüsse kann der outdoorScan3 stationäre und mobile Anwendungen ohne zusätzliche Schutzeinrichtungen absichern. Diese nachweislich intelligente Funktionalität und das robuste Design des Sicherheits-Laserscanners outdoorScan3 wurden weltweit erstmals nach IEC 62998, der neuen Norm für Sicherheitssensorik, zertifiziert und eröffnen Anwendern die Möglichkeit, noch produktiver zu arbeiten – bei gleichzeitig hohem Personenschutz und deutlicher Effizienzsteigerung. Zusätzlich können Flächen in Produktion und Lager neu gedacht und optimal genutzt werden. Die dadurch mögliche Mensch-Maschine-Kooperation und das sichere Navigieren von fahrerlosen Transportsystemen im Außenbereich schaffen eine reale, sich selbst steuernde Wertschöpfungskette im Sinne von Industrie 4.0.
Mit dem Sprung von drinnen nach draußen verschiebt SICK einmal mehr die Grenzen des Machbaren. ///