Geschäftsbericht
GESTATTEN: KOLLEGIN CLARA & KOLLEGE CLAUS

Bei Continental in Babenhausen arbeiten kollaborative Roboter Seite an Seite mit ihren menschlichen Kollegen. Für die Sicherheit im Miteinander sorgt eine umfassende Safety-Lösung von SICK.

„Claus, das ,clever automatisierte universelle Robotersystem‘‚ und Clara, die ,clever automatisierte Roboterapplikation‘, sind unsere halbmobilen Leichtbauroboter, die stationär arbeiten, aber mobil einsetzbar sind“, beschreibt Heiko Liebisch, Industrial Engineering, Robotics, Continental Automotive GmbH, die Cobots und ihre Vorteile. „Mit diesem Konzept ist es möglich, den Roboter auszuheben, für eine andere Schicht an einen anderen Platz zu fahren und so an zwei Anlagen mit denselben Robotern zu arbeiten. In der Frühschicht an der einen und in der Spät- oder Nachtschicht an der anderen Anlage.“
Continental stärkt mit der Auflösung starr verketteter Fertigungslinien seine Produktivität im Umfeld von zunehmender Modell- und Variantenvielfalt und steigender Dynamik durch kürzere Produktlebenszyklen in der Automobilindustrie. In der neuen Babenhausener Prüflinie bestücken deshalb Roboter die Prüfstände, indem sie ein Teil vom Band nehmen, dieses in den Prüfautomaten einlegen, das geprüfte Gerät wieder entnehmen und auf das nächste Band auflegen. Dazwischen agieren Werker, um beispielsweise ausgeschleuste Prüfteile wieder als Rückläufer in die laufende Anlage zu bringen. Claus und Clara bleiben dabei aber immer auf Sicherheitsabstand zu ihren Kollegen, dafür sorgt die softwareprogrammierbare Sicherheitssteuerung Flexi Soft von SICK. „Erst wenn die codierten Sicherheitsschalter TR4 Direct verifiziert sind, laden die Sicherheits-Laserscanner S300 Advanced die Feldsätze, die passend zum Arbeitsplatz hinterlegt sind. Sie geben dem Cobot überhaupt erst mal die Freigabe, sein Programm zu laden und starten zu können“, beschreibt Heiko Liebisch die Initialisierung.

Die Sicherheits-Laserscanner, die diagonal angebracht für eine Rundumüberwachung sorgen, zeigen frontseitig per Leuchtmelder in Ampelfarben die Schutzfelder bzw. deren Verletzung an. Damit Bediener dies quasi bereits im Augenwinkel wahrnehmen können, leuchtet der ganze Korpus unter dem Cobotarm entsprechend der Signalampelautomatik. Im kollaborativen Modus läuft Claus gelb an und reduziert die Geschwindigkeit. Im roten Modus bleibt er komplett stehen. Verlässt der Mitarbeiter das rote Schutzfeld, startet das System automatisch und auch Claus nimmt seine Arbeit wieder auf. Ein Quittieren ist nicht notwendig.
»MIT DIESEM KONZEPT IST ES MÖGLICH,
AN ZWEI ANLAGEN MIT DENSELBEN ROBOTERN ZU ARBEITEN.«
HEIKO LIEBISCH, INDUSTRIAL ENGINEERING, ROBOTICS,
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH
Das Team um Heiko Liebisch hat sich bezüglich der Auslegung, Richtlinien, gesetzlichen Vorgaben und Normen für kollaborative Robotik von SICK beraten und schulen lassen. „Wir sind ganz glücklich mit dem System, wie es draußen läuft“, kommentiert Heiko Liebisch das Ergebnis. Denn im Werk Babenhausen können so rund um die Uhr alle 15 Sekunden Hightechkomponenten für Autocockpits vom Band gehen; häufige Stillstandszeiten aufgrund von Störungen gehören der Vergangenheit an. ///